Anfang Januar dieses Jahres ist Botschafter Johannes Bauch im Alter von 87 Jahren in Berlin verstorben. Alle, die ihn näher kannten, trauern um den Verlust dieser markanten Persönlichkeit.
Herr Bauch war ab 1993 während sechs Jahren Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in Warschau. Zuvor war er bereits von 1986 bis 1991 als Gesandter an der Botschaft tätig. Er galt als einer der angesehensten Kenner der deutsch-polnischen Beziehungen der jüngeren Geschichte. Wie er auch in seinen „Erinnerungen“ schildert, war eines seiner emotional eindringlichstes Erlebnisse während all dieser Jahre die persönliche Begleitung von mehreren hundert, nach Polen geflüchteten DDR-Bürger im Sonderzug von Warschau über Ost-Berlin nach Hannover im September 1989.
1935 in Freiburg im Breisgau geboren, trat Johannes Bauch nach dem Jurastudium 1965 in das Auswärtige Amt ein und sammelte Erfahrungen an so verschiedenen Auslandsposten wie Stockholm, Tokio, Genf und Kabul. In der Zentrale war er unter anderem persönlicher Referent der Bundesminister Egon Bahr und Gerhard Jahn.
Nach seiner Pensionierung nahm Johannes Bauch seit 1999 engagiert wichtige Vorstandsfunktionen in der „Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit aus Mitteln der Bundesrepublik Deutschland“ von 1991 sowie auch in der im Jahr 2000 gegründeten Bundesstiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ für Zahlungen an ehemalige NS-Zwangsarbeiter wahr.
Herr Bauch war Träger des Großen Verdienstordens mit Stern der Bundesrepublik Deutschland.
Helmut Frick, Botschafter a D.
Blumberg bei Berlin im April 2022